Die faszinierende Welt des Zimts
Zimt: Wirkung und gesundheitliche Vorteile
Zimt ist ein Gewürz, das seit vielen Jahrhunderten die Sinne betört und auch für seine heilende Wirkung eingesetzt wird. Zimt ist weit mehr als nur ein Gewürz, es ist eine aromatische Verbindung zu fernen Ländern, eine kulinarische Legende und ein Heilmittel der Natur. Tauchen wir also ein in die faszinierende Welt des Zimts, von seiner geschichtlichen Bedeutung bis zu seinen vielfältigen gesundheitlichen Vorteilen.
Geschichtliches
Die Verwendung von Zimt lässt sich bis 2800 vor Christus datieren. Bereits zu dieser Zeit wurde das Gewürz in China und Indien verwendet und gehandelt.
Auch in anderen alten Zivilisationen wie der ägyptischen Kultur wurde Zimt hoch geschätzt. Sie verwendeten es nicht nur als Gewürz, sondern auch zu rituellen Zwecken, zur Einbalsamierung und als Duftstoff.
In der Antike war Zimt auch ein begehrtes Gewürz, das über Handelsrouten in verschiedenen Kulturen transportiert wurde. Das Wort Zimt ("Süßes Holz") hat seinen Ursprung im Griechischen. Es stammt von dem griechischen Wort "kinnamōmon" (κιννάμωμον) ab, dass wahrscheinlich aus dem Phönizischen stammt. Die Phönizier waren ein antikes Volk, das im Gebiet des modernen Libanon und Teilen von Syrien und Israel lebte und einen bedeutenden Einfluss auf die Handelsrouten und die Verbreitung von Waren hatte.
Im antiken Rom war Zimt so kostbar, dass Kaiser Nero auch Tribut in Form von Zimtlieferungen aus den arabischen Provinzen verlangte, die zu der Zeit den Zimthandel dominierten. Zur Beerdigung seiner Frau ließ Nero, als Zeichen seiner "Reue", den gesamten Jahresvorrat an Zimtstangen verbrennen.
Plinius der Ältere (Gaius Plinius Secundus), ein römischer Gelehrter, Historiker und Autor, schrieb in seinem umfangreichen antiken und bedeutenden Werk "Naturalis Historia" auch über Zimt. Er beschrieb Zimt als ein kostbares und exotisches Gewürz, betonte seine Verwendung sowohl als Gewürz als auch für medizinische Zwecke. Ebenso berichtete Plinius der Ältere, dass in Rom die reichen Frauen nach Zimtparfüm dufteten, was zeigt, dass die Verwendung von Zimt nicht nur auf kulinarische Zwecke beschränkt war, sondern auch in der antiken römischen Gesellschaft als Bestandteil von Parfüms und Duftstoffen verwendet wurde!
Hildegard von Bingen, eine einflussreiche deutsche Benediktinerin des 12. Jahrhunderts, die für ihre theologischen, medizinischen und botanischen Schriften bekannt ist, erwähnte Zimt in ihrem Werk "Physica" (auch bekannt als "Liber simplicis medicinae" oder "Buch der einfachen Medizin"). In diesem Werk beschreibt sie die medizinischen Eigenschaften von verschiedenen Pflanzen und Gewürzen, darunter von Zimt.
Hildegard von Bingen betrachtete Zimt als eine wärmende Substanz, die den Körper belebt und die Verdauung fördert. Sie schrieb über die Wirkung von Zimt auf den Magen und die Verdauungsorgane und empfahl seine Verwendung bei verschiedenen Beschwerden, wie beispielsweise bei Kältegefühlen im Magen, Verdauungsproblemen oder Völlegefühl nach dem Essen.
Ihre Darstellung von Zimt spiegelt wider, wie dieses Gewürz seit Jahrhunderten in der traditionellen Medizin verwendet wurde, um die Verdauung zu fördern und den Körper zu wärmen.
Einer Legende zu Folge benutzte einer der reichsten Männer der Geschichte, der Kaufmann Anton Fugger im Jahre 1530, Zimtstangen, um mit diesen in einem Feuer die Schuldscheine Karls V. zu verbrennen, was in einem symbolischen Akt den unermesslichen Reichtum der Fuggers demonstrieren sollte.
Im Mittelalter dominierten die Holländer in Europa den Zimthandel, aus dieser Zeit stammt die Bezeichnung Kaneel, Dieser Name leitet sich aus dem französischen „Cannelle“ ab und beschreibt die Form, das zu einem Röhrchen zusammengerollte Rindenstück, also die Zimtstange.
Zimtstangen waren bis ins 18. Jahrhundert Luxus und zählten zu den teuersten und kostbarsten Gewürzen der Welt.
Die Geschichte des Zimts erstreckt sich über Jahrhunderte und Kontinente, von den Gewürzhandelsrouten des alten Orients bis zu den Kolonialmächten Europas, die um die Kontrolle über die kostbaren Zimtplantagen kämpften.
Ein naturbelassener Zimt-Wald in Nord-Vietnam.
Die Beliebtheit von Zimt als Gewürz erstreckt sich nicht nur auf köstliche Speisen, sondern auch auf Getränke wie Tee, Kaffee oder Kakao, denen Zimt eine subtile Wärme und Tiefe verleiht.
Seit Jahrtausenden wird Zimt auch als Heilmittel verwendet, ob in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM), der Ayurveda oder in der klassischen Heilkunde.
Zimt - gesundheitliche Vorteile
Die Wirkung von Zimt
1. Senkt den Blutzucker und unterstützt die Diabetesprävention
Studien haben gezeigt, dass Zimt dabei helfen kann, den Blutzuckerspiegel zu senken und die Insulinsensitivität zu verbessern. Durch die Regulierung des Blutzuckerspiegels kann Zimt das Risiko von Diabetes reduzieren und die allgemeine Gesundheit fördern.
2. Aktiviert den Stoffwechsel und fördert die Fettverbrennung
Zimt kann helfen, Ihren Stoffwechsel anzukurbeln und die Fettverbrennung zu steigern. Die in Zimt enthaltenen Verbindungen können dazu beitragen, den Körper dazu zu bringen, Fett effizienter zu verbrennen, was Ihnen bei Ihrem Ziel abzunehmen helfen kann. Zimt ist ein Fatburner, da Zimt sich positiv auf den Blutzuckerspiegel auswirkt und damit zu weniger Bildung von Insulin führt. Das Gewürz kann helfen den Appetit zu regulieren und Heißhungerattacken zu reduzieren
3. Wirkt antibakteriell und stärkt das Immunsystem
Zimt ist bekannt für seine antibakteriellen Eigenschaften, die dazu beitragen können, Krankheiten zu bekämpfen und das Immunsystem zu stärken. Durch den regelmäßigen Verzehr von Zimt können Sie Ihr Immunsystem unterstützen und Infektionen vorbeugen.
4. Gut für die Mundgesundheit
Zimt enthält natürliche antibakterielle Verbindungen, die dazu beitragen können, die Mundgesundheit zu fördern, indem sie das Wachstum von schädlichen Bakterien im Mundraum hemmen. Die antibakterielle, antimikrobielle und entzündungshemmende Wirkung von Zimt macht ihn wirksam bei der Linderung von Zahnschmerzen, reduziert Zahnfleischentzündungen und kann das Zahnfleisch gesund halten.
Zimt kann dazu beitragen, den Speichelfluss anzuregen, was wiederum die Neutralisierung von Säuren im Mund fördert und die Zähne remineralisiert.
Seine antibakteriellen und antiseptischen Eigenschaften machen Zimt zu einem guten Mittel gegen Aphten, Gingivitis, Halsschmerzen und andere Infektionen im Mundraum.
5. Gut für die Darmgesundheit
Darüber hinaus fördert Zimt eine gesunde Darmflora, indem es das Wachstum von gesunden Bakterien unterstützt und die Verdauung fördert. Das Gewürz kann auch Symptome wie Völlegefühl, Sodbrennen, Blähungen und Durchfall lindern. Außerdem hat Zimt eine beruhigende, krampflösende und durchblutungsfördernde Wirkung.
6. Entzündungshemmende Eigenschaften
Zimt enthält starke entzündungshemmende Verbindungen, die dazu beitragen können, Entzündungen im Körper zu reduzieren. Dies kann besonders vorteilhaft sein für Menschen mit entzündlichen Erkrankungen wie Arthritis oder chronischen Darmerkrankungen.
7. Senkt den Cholesterinspiegel
Studien haben gezeigt, dass Zimt dazu beitragen kann, den LDL-Cholesterinspiegel ("schlechtes" Cholesterin) zu senken und gleichzeitig den HDL-Cholesterinspiegel ("gutes" Cholesterin) zu erhöhen. Ein guter Cholesterinspiegel ist wichtig für die Herzgesundheit und kann das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen verringern.
8. Verbessert die kognitive Funktion
Einige Forschungen legen nahe, dass Zimt die kognitive Funktion verbessern und das Gedächtnis unterstützen kann. Dies könnte auf seine antioxidativen Eigenschaften zurückzuführen sein, die dazu beitragen, die Gehirnfunktion zu schützen und den Abbau von Gehirnzellen zu verlangsamen. Bereits der pure Geruch von Zimt wirkt stimulierend auf die Sinne. Studien der US Universität Wheeling Jesuit in West Virginia zeigten, dass sich der Duft des Zimt steigernd auf die kognitive Leistungsfähigkeit auswirkt. Auch durch das Kauen von Zimtkaugummis wurden die „Aufmerksamkeitsprozesse, das virtuelles Erkennungsgedächtnis, das Arbeitsgedächtnis und die visuell-motorische Reaktionsgeschwindigkeit“ der Probanden verbessert.
Neueste Studien deuten weiter darauf hin, dass Zimt vorbeugend gegen die Alzheimer Krankheit wirken kann. Zimt soll verhindern, dass sich Ablagerungen im Gehirn bilden bzw. sogar bei deren Rückbildung helfen kann.
9. Kann stimmungsaufhellend wirken
Die Inhaltsstoffe des Zimtes aktivieren das Dopamin und die Neurotransmitter derart, dass deren erhöhte Ausschüttung die Stimmung aufhellt. Das ätherische Öl des Zimtes kann auch gegen Angststörungen und Depressionen helfen. Zimt hat auch eine deswegen eine antidepressive Wirksamkeit, weil dieser den Serotoninspiegel steigen lässt.
10. Verbessert den Schlaf
Eine Studie konnte in Tierversuchen zeigen, das Zimt einen gewichtigen Beitrag zum besseren Schlafen leisten kann, denn Zimtextrakt konnte den Serotonin- und den Melatonin-Spiegel erhöhen und senkte den Noradrenalin-Spiegel. Zimtextrakt hat laut Forschern Potenzial als Medikament gegen Schlaflosigkeit. Bereits seit Jahrhunderten wird Zimt in der Heilkunde auch zur Linderung von Schlaflosigkeit eingesetzt. Zimtaldehyd ist die Hauptverbindung, von der angenommen wird, dass sie bei der Verbesserung der Schlafqualität eine Rolle spielt.
11. Unterstützt die Herzgesundheit
Neben der Senkung des Cholesterinspiegels kann Zimt auch die Herzgesundheit unterstützen, indem es den Blutdruck stabilisiert und die Durchblutung verbessert. Dies kann dazu beitragen, das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu verringern und die allgemeine Herzgesundheit zu fördern
12. Antioxidative Wirkung
Zimt ist reich an Antioxidantien, sekundären Pflanzenstoffen, die freie Radikale bekämpfen und Zellschäden im Körper verhindern können. Zimt gehört zu den 25 Superfoods mit der höchsten antioxidativen Wirkung (25x stärker als Blaubeeren und vor Kurkuma) und hat einen ORAC Wert (Oxygen Radical Absorption Capacity) von 130000 µmol TE/100. Eine Ernährung, die reich an Antioxidantien ist, kann dazu beitragen, das Risiko von chronischen Krankheiten zu verringern und den Alterungsprozess zu verlangsamen.
Auch das reichliche Ballaststoffgehalt im Zimt ist nicht zu vernachlässigen. bis zu 53% beim Zimtpulver. Ballaststoffe sind ein echter Gesundheitsvorteil und helfen, einen trägen Darm zu regulieren und Blähungen zu reduzieren.
13. Die Dosis macht es
Zimt ist gesund, aber wie so oft, viel hilft nicht viel bzw. die Dosis macht das Gift! Im Zimt ist auch der Aromastoff Cumarin enthalten. Cumarin kann in hohen Dosen Nebenwirkungen verursachen. Unbedenklich sind laut Bundesamt für Risikobewertung (BfR) 0,1 Milligramm Cumarin pro Kilogramm Körpergewicht täglich. Bei 70 kg Körpergewicht wären dies 7 mg Cumarin. Mit Informationen zum Cumarin-Gehalt ihres verwendeten Zimtes und einer persönlich angepassten täglichen Zimtmenge, steht dem Zimtgenuss nichts im Wege.
Fazit: Zimt - Ein Gewürz mit Geschichte und für die Gesundheit
Insgesamt ist Zimt weit mehr als nur ein Gewürz; es ist ein kulturelles Symbol, ein kulinarisches Wunder und richtig dosiert ein Heilmittel der Natur. Von seinen faszinierenden historischen Wurzeln bis zu seinen vielfältigen gesundheitlichen Vorteilen ist Zimt ein wahrer Schatz, den es zu würdigen gilt. Also, lassen Sie sich von diesem aromatischen Gewürz verzaubern und genießen Sie nicht nur seinen köstlichen Geschmack, sondern auch seine vielen gesundheitlichen Vorteile.
Links zu den Studien auf die sich dieser Blogbeitrag bezieht:
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/20924865/
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/27771918/
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/14633804/
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https://grocerysecrets.com/cinnamon-improves-health
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https://oamjms.eu/index.php/mjms/article/view/3995
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5569441/
https://www.sciencedirect.com/article/abs/pii